Freilandtomaten: Pflanzen, Pflege und Sorten

Freilandtomaten leben keines Falls ein Leben in Saus und Braus. Sie müssen sich gegen Wind und Wetter behaupten und sind auf die richtige Pflege angewiesen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Freilandtomaten richtig pflanzen und pflegen und stellen Ihnen einige beliebte Sorten vor.

Person pflanzt junge Tomatenpflanzen ein.

Können alle Tomatensorten im Freiland angebaut werden?

Nicht alle Sorten eignen sich für den Anbau im Freiland, da die Verhältnisse deutlich rauer sind als in einem Gewächshaus. Der größte Feind der Freilandtomaten ist Regen. Obgleich Tomatenpflanzen Wasser benötigen, sind die Früchte und Pflanzen selbst sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Dies hat zwei Gründe.

  1. Zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die Ausbreitung von Pilzkrankheiten wie Kraut- und Braunfäule.
  2. Regen kann die Früchte zum Aufplatzen bringen, was die Gefahr von Fäulnis erhöht und die Ernte mindert.
Tomatenpflanze mit Braunfäule
Kraut- und Braunfäule: Der ständige Begleiter von Tomaten im Freiland.

Einige Sorten zeichnen sich deshalb durch ihre Robustheit und Eignung für den Freilandanbau aus, manchmal sogar ohne zusätzlichen Regenschutz. Freilandtomaten sind im Vergleich zu anderen Sorten besonders resistent gegen Krankheiten wie Tomaten-Kraut- und Braunfäule. Sie verfügen oft über eine festere Schale, die selbst bei Regen nicht leicht aufreißt. Zudem sind Freilandtomaten relativ unempfindlich gegenüber den Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die außerhalb eines Gewächshauses auftreten. Viele andere Tomatensorten hingegen produzieren unter diesen Bedingungen nur spärlich Früchte, die bei Regen aufplatzen und schnell faulen können. Besonders Pflanzen mit großen Früchten sind anfällig für diese Probleme.

Anleitung zum Anbau von Freilandtomaten

Für den Anbau von Tomaten im Freien spielt die Auswahl der richtigen Sorte eine entscheidende Rolle. Doch auch die Aussaat und die nachfolgende Pflege sind wichtig für die Qualität der Ernte und den Geschmack der Früchte. Nachstehend finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Maßnahmen, speziell ausgerichtet auf Freilandtomaten.

Tomaten mit Früchten im Freiland
Mit der richtigen Pflege sind auch im Freiland reiche Tomatenernten möglich.

Aussaat und Vorziehen

Um sicherzustellen, dass Sie über einen möglichst langen Zeitraum Tomaten aus Ihrem Garten ernten können, ist es ratsam, bereits Ende Februar bis Mitte März mit der Aussaat zu beginnen. Dies gibt den Pflanzen genügend Zeit, um zu wachsen und einen ergiebigen Ertrag zu entwickeln. Die Aussaat ist auch für Anfänger einfach und erfordert nur einige wenige Materialien:

Tomatensamen sollten etwa 1 cm tief gesetzt und die Erde leicht angedrückt werden. Da Anzuchterde in der Regel nährstoffarm ist, wird dadurch die Wurzelbildung der jungen Keimlinge gefördert. Sobald sich das erste, spätestens jedoch das zweite echte Blattpaar bildet, sollten die Sämlinge pikiert werden. Hierbei verpflanzt man die Jungpflanzen in größere Töpfe.

Pflanzung ins Freiland

Die Eisheiligen Mitte Mai bringen oft noch einmal kalte Temperaturen, weshalb es ratsam ist, Freilandtomaten erst nach diesen kritischen Tagen ins Freie zu pflanzen. Auch die Bodentemperatur spielt eine wichtige Rolle und sollte mindestens ca. 12-14 °C betragen, um Schäden an den Wurzeln zu vermeiden. Beim Pflanzen in den Gartenboden sollten die Tomaten tief gesetzt werden, damit sie erst später gestützt werden müssen und sich zusätzliche Wurzeln am Stiel bilden können. Dabei entfernt man die untersten Blätter und behält nur die obersten vier bei. Dadurch sind die Wurzeln tiefer in der Erde, was ihnen auch bei Trockenheit ermöglicht, Wasser aufzunehmen. Zuletzt ist es wichtig, die Pflanzen gründlich zu wässern.

Junge Tomatenpflanze wird uns Freiland gesetzt
Die jungen Tomatenpflanzen ins Freiland gesetzt werden, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind.

Pflege von Freilandtomaten

Regenschutz

Ein Regenschutz ist für Tomatenpflanzen generell empfehlenswert. Tomaten stammen ursprünglich aus den trockenen, warmen Regionen Südamerika und bevorzugen ein ähnliches Klima. Feuchtigkeit fördert die Ausbreitung von Pilzkrankheiten, die durch Spritzwasser und nasse Pflanzen begünstigt werden. Unter einem Dach ist zudem das Risiko geringer, dass Früchte aufplatzen, da die Wasserversorgung besser kontrollierbar ist.

Ausgeizen

Auch wenn die meisten Freilandsorten bereits eine gewisse Toleranz gegen Krankheitserreger aufweisen, ist ein gelegentliches Auslichten der Pflanzen ratsam. Dies ist besonders wichtig, wenn kein Schutzdach vorhanden ist, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten. Abhängig von der Sorte und dem Wuchs sollten Geiztriebe in den Blattachseln entfernt werden. Bei Wildtomaten sollte dies allerdings unterlassen werden, da auch die Seitentriebe reichlich Früchte tragen. Im Spätsommer und frühen Herbst ist es zudem sinnvoll, Blütenrispen und Früchte zu entfernen, die keine Chance mehr haben, zu reifen.

Rankhilfe

Die meisten Tomatenarten, abgesehen von Wild- und Buschtomaten, benötigen mit zunehmender Größe eine Stütze. Hierzu eignen sich z.B. Tomatenstäbe, an denen die Pflanzen festgebunden werden können (z.B. mit Pflanzenkabelbinder). Bei vorhandenem Regendach lassen sich alternativ Schnüre um die Pflanzen legen und oben an Dachstreben befestigen, was zusätzlichen Schutz gegen starke Windböen bietet. Mehr dazu, wie Sie Tomaten effektiv stützen und welche Materialien sich am besten eignen, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Beliebte Freilandtomatensorten

  • Black Cherry ist eine faszinierende Tomatensorte, die ihren Ursprung in den USA hat und seit ungefähr 2003 auf dem Markt erhältlich ist. Diese dunkle Cherrytomate erfreut sich weltweit großer Beliebtheit, nicht zuletzt aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften.
  • Rote Ribisel ist eine faszinierende Vertreterin der Wildtomaten, die sich durch ihre unzähligen kleinen, etwa 1-1,5 cm großen Früchte auszeichnet. Der Name "Ribisel" bedeutet im Österreichischen "Johannisbeere", und tatsächlich erinnern die lebendig roten Tomaten an diese Beeren, sowohl in Größe als auch in ihrer dekorativen Erscheinung. Die charakteristische Farbe macht sie nicht nur zu einem visuellen Highlight, sondern auch zu einem idealen Farbtupfer in Salaten.
  • Gelbe von Thun ist eine bemerkenswerte Tomatensorte, die sich durch ihre ertragreichen, robusten Früchte und ihren geringen Säuregehalt auszeichnet. Mit Ursprung im schweizerischen Kanton Thun präsentiert sich diese Sorte als anspruchslose Pflanze, die nahezu überall gedeiht. Die gelben, runden und etwas kleineren Früchte zeichnen sich durch einen milden Geschmack aus, was sie zu einer bevorzugten Wahl für Liebhaber von Tomaten mit wenig Fruchtsäure macht.
  • Citrina präsentiert sich als wahre Augenweide im Garten oder Gewächshaus. Mit ihrer auffälligen, zitronenförmigen Gestalt und leuchtend gelben Farbe fällt sie nicht nur optisch ins Auge, sondern überzeugt auch geschmacklich auf ganzer Linie. Als mittelspäte Stabtomate bringt die "Citrina" großzügige Erträge hervor und eignet sich ideal für den Anbau im Gewächshaus. Doch auch in warmen, geschützten Freilandlagen kann diese Sorte erfolgreich gedeihen.
  • Legend erweist sich als herausragende Wahl für Freilandanbau sowie den Anbau auf dem Balkon. Mit ihrer Fähigkeit, früh zu reifen, stellt sie eine ideale Option für Anbauer dar, die frühzeitig leckere Tomaten ernten möchten. Ein charakteristisches Merkmal dieser Sorte ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krautfäule, was sie besonders robust und zuverlässig macht.